Glossar

In unserem Glossar finden Sie alle wichtigen Fachbegriffe und Abkürzungen einfach erläutert.

Alle Begriffe in alphabetischer Reihenfolge

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Abort, habitueller

Krankhafte Fehlgeburtneigung: Drei oder mehr Fehlgeburten folgen aufeinander, ohne dass zwischgendurch eine Geburt stattfindet.

Abort

Fehlgeburt; Absterben der Schwangerschaft innerhalb der ersten 28 Wochen (bis zum Ende des 7. Schwangerschaftsmonats).

Amenorrhoe

Aubleiben der Menstruationsblutung:

  • primäre Amenorrhoe:  Periodenblutung in der Pubertät tritt nicht von selbst ein
  • sekundäre Amenorrhoe: Periodenblutungen bleibt später im Leben für mehr als 6 Monate aus

Androgene

Männliche Sexualhormone.

Andrologie

Männerheilkunde; Lehre von der Funktion und der Erkrankung der männlichen Geschlechtsorgane, insbesondere von Störungen der Zeugungsfähigkeit.

Aszites

Flüssigkeit im Bauchraum; z.B. bei schwerer Überstimulation der Eierstöcke.

Auslöserspritze

HCG-Spritze (Hormonspritze) zum Auslösen des Eisprungs.

Azoospermie

Keinerlei Spermien im Ejakulat.

Basaltemperaturmessung

Temperaturmessung bei der Frau beim Aufwachsen am Morgen. Damit bestimmt man den Zeitpunkt des Eisprungs: Am Vortag des Eisprungs leichter Abfall, anschliessend durch die Wirkung des Progesterons Temperaturanstieg über das Niveau der ersten Zyklushälfte.

Biopsie

Gewebeentnahme.

Blastozyste

Keimblase;  frühes Entwicklungsstadium eines Embryos (Tag 5). Diese besteht aus der Embryonalanlage und der Aussenwand (Trophoblast), aus der Eihäute und die Anteile der kindlichen Plazenta (Mutterkuchen) gebildet werden.

Chlamydien

Bakterienart, die häufig die Geschlechtsorgane befällt.

Chromosomen

Träger der Erbanlagen.

Clomifen

Anti-Östrogen: Medikament, das einen Oestrogenmangel vortäuscht und damit zur vermehrten Ausschüttung von FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) und somit zur Verbesserung der Eizellreifung führt.

Handelsnamen in der Schweiz: Clomid, Serophene.

Corpus luteum

Gelbkörper; entsteht nach dem Eisprung aus den Resten des Eibläschens und bildet das Gelbkörperhormon (Progesteron).

Corpus luteum-Insuffizienz

Gelbkörperschwäche; Funktionsstörung des Gelbkörpers mit unzureichender Progesteronbildung.

Down-Regulation

Unterdrückung der körpereigenen Hormonausschüttung aus der Hirnanhangsdrüse durch GnRH-Analoga (synthetischer Ersatz für das Gonadotropin-Releasing-Hormon);  verhindert den vorzeitigen Eisprung.

Dysmenorrhoe

Schmerzhafte Regelblutung.

Eizellspende

Eizelle einer anderen Frau wird zur Erfüllung des Kinderwunsch verwendet. Die Eierstöcke der Spenderin werden medikamentös stimuliert und die Eizellen durch Punktion entnommen . Diese Eizellen werden durch In-vitro-Fertilisation (IVF) oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) mit Sperma befruchtet und der Empfängerin transferiert.

Findet Anwendung, wenn in den Eierstöcken einer Frau wegen fortgeschrittenen Alters oder als Folge einer Erkrankung keine Eizellen mehr vorhanden sind. 

Eizellspende ist in der Schweiz gesetzlich verboten.

Ejakulat

Männliche Samenflüssigkeit.

Ejakulation

Samenerguss.

Embryo

Entwicklungsstadium des entstehenden Menschen von der Verschmelzung des Zellkerns mit dem Samen bis zur 13. Schwangerschaftswoche.

Embryotransfer

Übertragen eines Embryos in die Gebärmutter.

Endometriose

Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe auch ausserhalb der Gebärmutter auftritt.

Endometrium

Gebärmutterschleimhaut.

Extrauterin

Ausserhalb der Gebärmutter.

Extrauteringravidität (EUG)

Schwangerschaft, die nicht in der Gebärmutter stattfinden, sondern zum Beispiel im Eileiter.

Fertilisation

Befruchtung.

Fertilität

Fruchtbarkeit; beginnt mit der Pubertät und endet für Frauen mit den Wechseljahren (Klimakterium), nimmt mit zunehmendem Alter ab.

Fetus (= Fötus)

Ungeborenes Kind nach der 12. Schwangerschaftswoche.

Fimbrientrichter

Trichterförmige Öffnung des Eileiters, der die gesprungenen Eizelle aufnimmt.

Follikel

Eibläschen; drin befindet sich die Eizelle.

Follikelpunktion

Absaugen der Follikelflüssigkeit zur Gewinnung von Eizellen.

FSH (Follikelstimulierendes Hormon)

Von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttetes Hormon: Regt bei der Frau die Eizellreifung im Eierstock an,  beim Mann die Spermienbildung.

FSH kann künstlich hergestellt werden und für die Stimulierung der Eierstöcke verwendet werden.

Gelbkörper (Corpus luteum)

Rest des Eibläschens  nach dem Eisprung, bildet das Gelbkörperhormon (Progesteron).

Gestagene

Sexualhormone (u.a. Progesteron, 17-Hydroxyprogesteron), die der Einnistung und Entwicklung des Embryos sowie der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft dienen.

GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon)

Hormon des Hypothalamus, das die Ausschüttung von FHS (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) aus der Hirnanhangsdrüse bewirkt.

GnRH-Agonist

Medikament zur direkten Blockade der GnRH-Rezeptoren (Gonadotropin-Releasing-Hormon), das die Ausschüttung von FHS (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) aus der Hirnanhangsdrüse unterdrückt.

GnRH-Antagonist

Medikament zur Blockade der  GnRH-Rezeptoren; unterdrückt  erst nach einmaliger Entleerung der Hirnangangsdrüse die Ausschüttung von FHS (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon).

Gonadotropine

Hormone, die die Funktion der Geschlechtsorgane beeinflussen;  z.B. FSH, LH und Prolaktin aus der Hirnangangsdrüse sowie HCG aus der Plazenta (Mutterkuchen).

Gravidität

Schwangerschaft.

HCG (Humanes Choriongonadotropin)

Schwangerschaftshormon, das vom Embryo gebildet wird und dafür sorgt, das das Gelbkörperhormon Progesteron aufrecht erhalten wird. Es kann zur Feststellung der Schwangerschaft im Blut oder Urin gemessen werden.

HCG ist dem LH (Luteinisierendes Hormon) sehr ähnlich und wird in der Kinderwunschtherapie zur Auslösung des Eisprungs verwendet.

Hypophyse

Hirnanhangsdrüse, welche die auf die Geschlechtsorgane wirkende Hormone FSH, LH und Prolaktin ausschüttet.

Hypothalamus

Teil des Mittelhirns;  übergeordnete Hormonsteuerdrüse: Sie regelt die Funktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).

Hysterosalpingographie (HSG)

Röntgenkontrast-Untersuchung von Gebärmutter und Eileitern, kann Fehlbildungen der Gebärmutter und die Eileiterdurchgängigkeit sichtbar machen.

Hysteroskopie

Gebärmutterspiegelung, bei der die Gebärmutterinnenseite einer kleinen Kamera betrachtet wird.

ICSI

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion; Methode zur künstlichen Befruchtung, bei der ein einzelnes Spermium direkt in das Innere der reifen Eizelle eingebracht wird (=Mikroinsemination, -injektion).

Implantation

Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut.

IMSI

Intrazytoplasmatisch morphologisch selektierte Spermien-Injektion;  Methode zur künstlichen Befruchtung, bei der ein einzelnes Spermium  direkt in das Innere der reifen Eizelle eingebracht wird.

Das verwendete Spermium wird unter einem sehr hoch auflösenden Mikroskop (bis zu 7000-fache Vergrösserung) anhand seines Aussehens ausgesucht.

Insemination

Einbringen des Samens in die Gebärmutter (intra-uterine Insemination).

IVF

In-vitro-Fertilisation (IVF) lateinisch für „Befruchtung im Glas: Methode zur künstlichen Befruchtung,  die in den 1960er und 1970er Jahren von Robert Edwards und Patrick Steptoe entwickelt wurde. Die Eizellen werden bei dieser Methode mit dem aufbereiteten Sperma in einem Reagenzglas zusammengebracht.

Katheter

Dünner Schlauch zum Einführen in Körperorgane.

Klimakterium

Wechseljahre der Frau verbunden mit nachlassender Funktion der Eierstöcke. Der Körper bildet während der Wechseljahre immer weniger Östrogene (weibliche Geschlechtshormone): Dadurch treten Monatsblutungen immer seltener auf, bis es schliesslich zur letzten Regelblutung kommt – der sogenannten Menopause.

Konzeption

Empfängnis; Verschmelzung der Eizelle mit einer Samenzelle bei der Befruchtung und damit Beginn einer Schwangerschaft.

Konzeptionsoptimum

Zeitpunkt im weiblichen Zyklus, an dem die Empfängnis am wahrscheinlichsten ist. Liegt zwei bis drei Tage vor und bis zu einem Tag nach dem Eisprung.

Kryokonservierung

Tiefgefrieren von Ei-, Samen- oder befruchteten Eizellen in flüssigem Stickstoff bei extrem tiefen Temperaturen (-196°C).

Das Kryokonservieren von Embryonen ist in der Schweiz nicht erlaubt.

Laparoskopie

Bauchspiegelung ist eine Operationsmethode, bei der durch kleine Öffnungen in der Bauchdecke mit einem Endoskop (Laparoskop), das an eine Videokamera und an eine Lichtquelle angeschlossen ist, der Bauchraum eingesehen werden kann. Um abzuklären, ob die Eileiter durchgäng sind, wird ein blauer Farbstoff  von der Gebärmutter aus in die Eileiter injiziert (Blauprobe).

Leihmutterschaft

Austragen einer Schwangerschaft durch eine andere Frau, der die befruchtete  Eizelle einer anderen Frau eingesetzt wird.

Die Leihmutterschaft ist in der Schweiz nicht erlaubt.

LH

Luteinisierendes Hormon, das von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet wird. Es führt durch plötzlichen Anstieg (LH-Peak) zum Eisprung und steuert die Umwandlung des Eibläschens (Follikel) in den Gelbkörper.

Menopause

Auch Klimakterium genannt. Wechseljahre der Frau verbunden mit nachlassender Funktion der Eierstöcke. Der Körper bildet während der Wechseljahre immer weniger Östrogene (weibliche Geschlechtshormone): Dadurch treten Monatsblutungen immer seltener auf, bis es schliesslich zur letzten Regelblutung kommt.

Menstruation

Monatsblutung.

Myome

Gutartige Geschwülste der Gebärmuttermuskulatur;. Sie können je nach Lage und Grösse Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben.

OAT-Syndrom

Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom: Anzahl, Beweglichkeit und Anteil der normal geformten Spermien sind unter der Norm.

Östrogen

Weibliche Geschlechtshormone.

Ovar

Eierstock.

Ovarielle Stimulation

Anregung des Eierstock mittels Tabletten oder Spritzen, mit dem Ziel, eine oder mehere Eizellen zum Reifen zu bringen.

Ovulation

Eisprung, bei dem die Eizelle den Follikel im Eierstock verlässt und in den Eileiter wandert.

PCO (Polyzystische Ovarien)

Polyzystisches-Ovarie-Syndrom (PCOS) ist die häufigste Ursache für Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit und erhöhten Androgenspiegel  bei der Frau.

Laut der aktuellen Definition der „European Society of Human Reproduction and Embryology“ (ESHRE) von 2003 liegt ein PCO-Syndrom vor, wenn mindestens zwei der drei folgenden Kriterien erfüllt sind (Rotterdam Criteria):

  • Polyzystische Ovarien: Im Ultraschall sind acht und mehr Eibläschen mit einem maximalen Querschnitt von 10 mm sichtbar. Häufig sind die Eibläschen im Ultraschallbild dicht aneinandergereiht wie bei einer Perlenkette.

  • Oligo- und/oder Anovulation: Die Zyklen sind unregelmässig und verlängert. Eine Oligomenorrhoe liegt vor, wenn die Abstände der Blutungen 35 bis 45 Tage betragen. Eine Amenorrhoe liegt vor, wenn die Blutung drei oder mehr Monate ausbleibt.

  • Hyperandrogenismus: Es tritt vermehrt Körperbehaarung auf oder die männlichen Sexualhormone im Blut sind erhöht.  

PID

Präimplantationsdiagnostik ist die Entnahme und genetische Untersuchung von embryonalen Zellen.

Dem Embryo werden dabei drei Tage nach der Befruchtung (wenn er aus sechs bis zehn Zellen besteht) eine oder zwei Zellen entnommen und auf bestimmte Gendefekte untersucht. Diese Untersuchung ist in der Schweiz verboten.

Plazenta

Mutterkuchen, der für die Ernährung des Fötus sorgt und Hormone produziert, welche die Schwangerschaft aufrecht erhalten.

Polkörper

Richtungskörper: Kleine zelluläre Bestandteile, die im Zuge der Reife- und  Reduktionsteilung der Eizelle gebildet und ausgestossen werden.

Sie haften an der reifen Eizelle und enthalten ein chromosomales (gentisches) Abbild der Eizelle.

Polkörperdiagnostik

Entnahme und genetische Untersuchung des Polkörpers, um einen eventuellen Gendefekt der Eizelle zu bestimmen.

Diese Untersuchung ist in der Schweiz erlaubt.

Progesteron

Gelbkörperhormon: Wichtiges Gestagen (Sexualhormon), dass der Einnistung und Entwicklung des Embryos sowie der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft dient.

Prolaktin

Milchhormon aus der Hirnanhangsdrüse, das für die Milchbildung nach der Geburt verantwortlich ist.

Prolaktin spielt eine Rolle bei der Follikelreifung. Ein erhöhter Prolaktin-Wert führt zum Ausbleiben des Eisprungs und  der Menstruation bei der Frau.

Refertilisierung

Wiederherstellen der Fruchtbarkeit bei Frau oder beim Mann: Meist werden mithilfe mikrochirurgischer Operationstechniken die weiblichen Eileiter oder männlichen Samenleiter geöffnet.

Reproduktionsmedizin

Fortpflanzungmedizin: Fachgebiet der Medizin, das sich mit der natürlichen und assistierten Fortpflanzung und ihrer Störungen beschäftigt.

Samenspende

Verwendung eines fremden Samens zur Befruchtung einer Eizelle. 

Diese Methode ist in der Schweiz erlaubt.

Schwangerschaft

Zeitraum, während dem eine befruchtete Eizelle im Körper der Mutter zu einem Kind heranreift. Wird durch die Nachweismethode definiert.

Biochemische Schwangerschaft: Nachweis von Schwangerschaftshormon.
Klinische Schwangerschaft: Nachweis durch Ultraschalluntersuchung.

Spermiogramm

Untersuchung der Spermien: Indem die Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien bestimmt werden, können Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit des Mannes gezogen werden.

Spermium/Spermien

Männliche Samenzellen.

Sterilisation.

Freiwillige Unfruchtbarmachung: Durchtrennen der Eileiter bei der Frau oder beim Mann der Samenwege, um eine Schwangerschaft zu verhüten.

Sterilität

Zustand der Unfruchtbarkeit.

TESE

Testikuläre Spermienextraktion: Entnahme von Hodengewebe zur Gewinnung von Spermien.

Testosteron

Männliches Geschlechtshormon, das für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, die Spermienbildung und -reifung verantwortlich ist.

Uterus

Gebärmutter.

Varikozele

Krampfader am Hoden: Entsteht wie andere Krampfadern, z.B. am Bein (Varizen) oder am After (Hämorrhoiden). Ursache ist meist eine angeborene Störung der Venenklappen.

Vasektomie

Durchtrennung/Entfernung eines Samenleiteranteils des Mannes, um ihn unfruchtbar zu machen.

Vitrifikation

Ultraschnelle Einfiermethode, mit deren Hilfe die Beschädigung von Eizellen und Embryonen durch Eiskristalle beim Einfrieren vermieden werden kann.

Zervix uteri

Gebärmutterhals.

Zyste

Mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum.


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